Wesenstest und Sachkunde

Wesenstest? Sachkunde? Paaaaaaaaaaaaaanik! In den meisten Bundesländern steht ab einem gewissen Alter des Listenhundes ein Sachkundenachweis und/oder ein Wesenstest im Terminkalender. Was erwartet uns? Schaffe ich das mit meinem Hund? Was ist, wenn ich durchgefallen bin? Solche und noch hunderte  anderer Fragen plagen einen dann.... Hier informieren wir dich über diese Thematik und hoffen, dir die Angst und Sorgen nehmen zu können. 

 

Ziel des Wesenstest ist es,  Auskunft über Charakter, Nervenstärke und Verlässlichkeit eines Vierbeiners zu bekommen. 


Wesenstest

Grundsätzliches:

Von wem der Test durchgeführt wird, was zum Prüfungsinhalt gehört und wie das Verhalten des Hundes in einzelnen Situationen bewertet wird, kann je nach Bundesland und je nach Prüfer ganz unterschiedlich sein.

 

Wozu dient der Wesenstest?

Der WT dient zur Überprüfung des Hundewesens, z.B. ob der Hund ein gesteigertes, inadäquates Aggressionsverhalten zeigt und dadurch eine Gefährllichkeit von ihm ausgeht. Der Hundebesitzer kann durch einen bestandenen Wesenstest nachweisen, dass sein Hund keine Gefahr darstellt und kann dadurch von bestimmten Auflagen (u.a. Maulkorb- und Leinenpflicht) befreit werden.

 

Wann kann / muss der Wesenstest gemacht werden?

Frühestens mit 15 Monaten. Idealerweise bekommt man bei der Anmeldung des Hundes gesagt, wann der Wesenstest stattfinden sollte, da das Negativzeugnis bis dahin befristet ausgestellt wird. Es ist Aufgabe des Hundehalters den Wesenstest rechtzeitig zu absolvieren und bei den Behörden vorzuweisen

 

Muss der Wesenstest wiederholt werden?

In einigen Bundesländern muss der Wesenstest in einer gewissen Zeitspanne regelmäßig wiederholt werden. In anderen Bundesländern wird der Test nur einmal verlangt.

 

Durchgefallen - was nun?

Bestehen Zweifel an der Gefährlichkeit des Hundes, kann ein weiterer Test von dem Sachverständigen beantragt werden. Es kann auch ein zweiter SV hinzugezogen werden bei einem wiederholten Test. Bitte informiere dich vor Ort über die Konsequenzen des Nichtbestehens.

 

Wer nimmt einen Wesenstest ab?

Je nach Bundesland unterscheidet sich die Abnahme von sachverständige Personen oder Stellen, diese können sein: Hundegutachter, Ordnungsämter...

 

Genaue Angaben zu den Wesenstests in den einzelnen Bundesländern kannst du in den einzelnen PDF-Downloads sehen.

Sollte dein Bundesland noch nicht dabei sein, keine Sorge! Unsere Seite befindet sich im Aufbau.

Sachkunde

Der Sachkundenachweis (SKN) für Hundehalter ist ein Befähigungsnachweis, mit dem grundlegende theoretische Kenntnisse über Hunde und ihre Haltung belegt werden. Verschiedene Sachkundenachweise können sich in Inhalt, Umfang und anschließender Geltung unterscheiden. Die Prüfung wird von anerkannten Sachverständigen, Tierärzten oder Hundetrainern abgenommen.

Ein SKN kann – je nach Hundegesetz – Voraussetzung für die Erlaubnis zur Hundehaltung oder zum Halten bestimmter Rassen sein.

 

 


Beispiele für Wesentests/Sachkunde






Schicke uns deine Erfahrungen zum Thema Wesenstest!
Wesenstest erfolgreich hinter dich gebracht? Berichte uns davon!
 
Vielen haben diesen wichtigen Schritt noch vor sich und wissen oft nicht, wie man sich darauf vorbereitet bzw. was sie erwartet. Teile deine Geschichte mit ihnen und hilf. 
 
 
 
 
Schick uns eine PN oder Email an: listenhundcare@gmail.com
 
Diese Daten bräuchten wir:
 
- Bundesland 
 - Alter des Hundes zum Prüfungszeitpunkt 
- Rasse 
- muss nochmals ein Wesenstest gemacht werden?
- Ablauf
- durftest du  Hilfsmittel mitnehmen (Leckerli, Spielzeug)
- wie fand dein Hund die Prüfung? War er aufgeregt?
- hat der Hund eure Aufregung gespürt
- Bild(er)

=> Folgen des Wesenstest für euch? z.B. Leinenfreiheit, Maulkorbfreiheit
 
 

NRW

Wesenstest in NRW - in dem Bericht findet ihr den groben Ablauf. Danke auch an die Verfasser, die den Artikel sachlich und werteneutral geschrieben haben!
Schön war auch, den letzten Absatz zu lesen: "(...)Dafür aber wissen jetzt auch Außenstehende, was Hund und Halter längst wussten: Dass die pauschale Definition als "gefährlich" zumindest bei Tila der Wahrheit voll und ganz widerspricht."


Wesensprüfung in Nordrhein-Westfalen
So sah die Prüfung von Tina aus:

Hallo Ihr lieben, wir kommen aus NRW. Unsere 2 Mädels, 2 Staffmixe die jetzt 2,5 und 3,5 Jahre sind, haben wir beide mit 9 Monaten aus dem TH übernommen. Für die vorläufige Maulkorbbefreiung haben wir mit beiden regelmäßig die Hundeschule besucht. Mit Ihrem 2. Lebensjahr haben wir Sie dann zum Wesenstest angemeldet und vorgeführt.

...

Hier in NRW scheint dieser Test auch sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden. In manchen Kommunen wird er nur 1 mal im Jahr abgehalten und das auch nur wenn die Teilnehmerzahl sich lohnt. Wir haben uns somit im Umkreis von 35 km um eine Prüferin vom Vet bemüht. Es war bei beiden Hunden eine recht kurze Prüfung von ca. 1 Stunde.

Man überprüfte im 1. Schritt Daten vom Halter und Hund. In meinem Fall hat mein Freund beide Prüfungen zur Hälfte mitgemacht, um die Auflagen auch zu erfüllen. Da hier in NRW nur derjenige, der die Prüfung mit dem Hund absolviert, die Befreiungen erhält.
Dann wurde die Bindung zwischen Mensch und Hund beobachtet (wie läuft der Hund an der Leine, wenn er an anderen Hunden vorbei muss, bleibt er ruhig und aufmerksam, wenn ein anderer Hund an Ihr vorbei geht ).
Man ging durch eine Menschenwand, der Hund wurde in einem engeren Kreis von Personen umschlossen.

Ob der Hund ins Sitz und Platz gebracht werden kann und dann vom Halter in Rückenlage gebracht werden kann ggf. Dort auch ohne Probleme ins Maul gegriffen werden kann, wurde geprüft. Zu guter Letzt wurde der Hund 2 mal vor Schrecksituationen gestellt, um seine Reaktion zu prüfen.
1 mal mit Quietschetier und Regenschirm, der plötzlich aufgerissen wird und 1 mal durch ein Auto, das auf Höhe des Hundes hält, hupt und die Türe aufstößt.

Das war es im Großen und ganzen schon. Nervös waren wir bei beiden Hunden und auch beide Hunde waren dadurch nervöser als im Alltag. Letzten Endes denke ich, dass die Prüfer enormes Tierverständnis ohne Vorurteil besitzen müssen, um keine Testsituation überzubewerten. In beiden unserer Prüfungen waren wir eine kleine Gruppe von 5-7 Hunden. Dabei immer der geringere Anteil an Listis, die anderen wahren Mischlinge, die durch Vorfälle vorgeführt werden mussten.
Was bei beiden Prüfungen sehr auffallend war, war dass die Listis alle samt sehr sicher bestanden haben, obwohl gefühlt wir Listihalter die nervöseren auf dem Platz waren. Die anderen Halter samt Mischlingen sind leider nicht mal bis ans Ende der Prüfung gekommen.

An sich merkt man schon wie wichtig es ist, mit seinem Hund zu arbeiten und ihn zu kennen. Diese Auflage sollte aber für jeden Hundehalter gelten.

Unsere beiden haben die Prüfung mit uns ohne Probleme bestanden.

*********

Wir gratulieren euch für eure tolle Leistung!



Baden-Württemberg

Wesensprüfung in Baden-Württemberg
So sah die Prüfung von Simone aus:

Unser Bundesland ist BaWü.
Wir haben schon einen Staffmix, sie hat den WT im Tierheim gemacht, von daher wusste ich nicht, was mich erwartet. Harry war zum Prüfungszeitpunkt schon 20 Monate alt, da unsere Gemeinde es verbummelt hat, sich mit dem Ordnungsamt in Verbindung zu setzen. Auf Drängen von mir und den direkten Draht zum Amt kam dann ganz schnell sein Termin zum Test.

...

Unser Harry Potter ist ein American Stafford mix. Kat.1
Wir haben mit unserer Hundeschule auf den Test geübt. Ich war ehrlich aufgeregt, das war ganz umsonst. Nach den Horrorgeschichten, die ich gehört habe, dachte ich die zerfleischen mich. Aber.... der Name "Harry Potter" hat die ganze Spannung rausgenommen, die lachten und meinten, wie man auf so einen Namen kommt. Die waren alle durch die Bank so mega nett.
Gekochte Hühnerbrust als Leckerli dabei, die ich Harry vor Ihnen geben durfte. Ich glaube, weil unser Harry sehr entspannt wenn nicht sogar Valium ist, hat er den Prüfungsbogen extrem gekürzt. Gezittert wie Espenlaub hat er bei der medizinischen Prüfung, der Vet.arzt fragte, warum zittert er so? Ich erklärte ihm, er war als Welpe 8 Tage in der Tierklinik, mit Infusionen, zum Teil an allen vier Pfoten, deshalb. Seine Antwort, ja das kann ich verstehen, hat ihn gestreichelt und alles gut.

Mein Resümee: je entspannter man an den Test geht, desto lockerer und entspannter ist auch der Hund.
Jetzt am Samstag haben wir mit unserem neuen Mädel den WT. Sie wird im Mai 6 Jahre alt. Vom Vorbesitzer schwer misshandelt (geschlagen, brennende Zigaretten auf ihr ausgedrückt.....). Da bin ich schon etwas nervös. Wir haben sie jetzt knapp vier Monate. Ich lass es euch wissen Es folgt ein Bild von unserer Reina.

Harry hat Leinen- und Maulkorbbefreiung, Reina wird den Test mit 90 % Sicherheit an der Leine machen, da sie immer noch Schlüsselreize hat und mir die Gefahr zu hoch ist.

*********
Harry Potter (linkes Bild), Reina (rechtes Bild)

Danke für deinen Bericht Simone und viel Erfolg für euer Mädchen



Baden-Württemberg

Wesenstest in Baden-Württemberg
So sah er bei Silvi und Pascha aus

Wir kommen aus BaWü und unseren Pascha haben wir mit 9 Monaten aus dem Tierheim geholt. Den 1. Wesenstest hatte er da schon, der 2. sollte dann so mit ca. 16 Monaten erfolgen. Dies ging dann auch noch über das Tierheim. Dann kam am 10. April der Anruf zum 2. Wesenstest am 21.04.17. Dann ging es fast täglich zum Tierheim zum üben.

...

Dann kam der besagte 21.04.17. Ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können, Pascha war auf Diät *lach, damit er schön auf die Leckerli fixiert ist. Also ich meine Taschen mit Leckerli vollgestopft, hingefahren und dort erwartete uns außer der Tierheimleiterin, ein Polizist, 2 Männer vom Ordnungsamt und zwei Veterinärärztinnen. Pasche wurde gewogen, gemessen, in das Maul geschaut, und der Chip ausgelesen und zu guter Letzt noch fotografiert. Ging alles wunderbar. Ich bin vor Angst schier gar gestorben. Pascha war ganz gechillt. Dann ging es auf den Platz. Links bei Fuß laufen, stehen bleiben. Pascha musste dann links neben mir sitzen bleiben, das gleiche dann mit Platz. 1 x weglaufen, Paddi musste sitzen bleiben. Dann wurde er angeleint und ich musste weg laufen - alles gut... Dann kamen die vom Amt auf uns zu umkreisten uns klopften mir auf die Schulter, gaben mir die Hand. Auch dies lies Pascha unberührt.

So und dann kam es zu dem Abschnitt, wo ich am meisten Angst hatte. Ich musste mit Pascha an der Ärztin vorbeilaufen und sie spannte einen Regenschirm auf, es kam jemand mit dem Fahrrad vorbei und klingelte an der Fahrradklingel, ein Jogger fiel direkt vor Pascha auf dem Boden und die Hand ging in Richtung von Pascha, da gab es direkt einen nassen Kuss von meiner Knutschbacke und dann kam der blöde Fußball. Pascha zog dorthin und wollte natürlich mit diesem Ball spielen.
Diese Übung mussten wir 2 x wiederholen, da er unbedingt zum Ball wollte und da auch keine Kommandos von mir halfen. Und zum Schluss kam es noch zu einer Hundebegegnung, welche total super ausging, da Pascha mit mir 1 x in der Woche in einer Hundegruppe mit ca. 30 Hunden ist und die da machen können, was sie wollen, freies laufen, spielen, einfach nur SOZIALISIEREN. Pascha hat sehr sehr viel Lob geerntet und ich war einfach nur froh, dass alles vorbei war. BESTANDEN und nun für immer unserer



Baden-Württemberg

Wesenstest mit einem tauben Hund, in Baden-Württemberg.
So sah der Test bei Lisa aus:

Mein Staffordshire Terrier Artos und ich kommen aus Bawü.
Wir mussten zweimal zum Wesenstest. ...
Einmal zum Welpentest (Artos war da 6 Monate alt) und einmal zum endgültigen Test mit 18 Monaten.
Ich muss dazu sagen mein Artos ist von Geburt an taub. Beim ersten Test war alles ganz gelassen.

Zuerst wurde er vermessen und der Chip wurde kontrolliert. Die Zähne und Augen Grundgehorsam (Sitz,Platz,Bleib) wurden getestet und ich durfte Artos mit Leckerchen belohnen. Danach wurde er angebunden und ich musste außer Sichtweite. Da weiß ich nicht, was genau gemacht wurde. Zumindest nur zum Teil: es wurde mit Polizeihunden an ihm vorbei marschiert und man hat ihn gestreichelt und ist zu ihm ran. Danach musste ich mich dazu stellen und es wurden verschiedene Situationen nachgestellt.
Alle Anwesenden ( zwei Polizisten, zwei Tierärzte vom Veterinäramt) haben sich ganz nah an ihn ran gestellt ( Fahrstuhlsituation) Dann wurde an ihm vorbei gejoggt, mit dem Fahrrad vorbei, humpelnd, mit einem Blindenstock, mit einem Besen, mit großem Mantel und Hut und mit einer alkoholgetränkten Jacke.
War alles kein Problem Artos mampfte seine Leckerchen und saß brav neben mir.
Wir mussten dann noch am Auto mit den Polizeihunden vorbei. Und mit ihm spielen (Spielzeug abnehmen!)
War alles Prima. Wir haben also die vorläufige Maulkorbbefreiung bekommen.

Dann wurde der Test wiederholt als Artos 18 Monate alt war, also ein Jahr später. Er lief genauso ab....nur eins war anders.
Leckerli verbot!

Ich durfte nix in der Tasche haben und Artos musste alles ohne Belohnung können. Vllt. denkt man jetzt...klar, das muss irgendwann auch so sitzen. Aber der Hund ist immernoch taub und somit geht bei ihm viel über die Nase. Naja Artos fand das alles beim zweiten Mal sehr unlustig und hatte große Angst (Schwanz war komplett eingezogen und er hat lauthals gebellt aber OHNE aggressives Verhalten oder Zähne Fletschen!) er hat nur da gesessen gezittert und gebellt und sich nicht mehr so recht beruhigen lassen.

Wir sind froh das wir es geschafft haben und die endgültige Maulkorbbefreiung bekommen haben.

 


Baden-Württemberg

 

Patrick M.

 

2 Wesenstests: Einmal mit knapp einem Jahr und dass 2. Mal mit knapp 2 Jahren ! Kostenfaktor je ca 240 EU!

Beide Tests verliefen relativ gleich!

Zu Beginn wurden wir ins Clubheim des Hundevereins geladen.

3 nette Menschen saßen am Tisch und klärten die Formalitäten: Chip, Impfbuch, Abstammung, Halter usw.

Danach ging es auf den Platz:
Grundkommandos, wie Sitz, Platz und abrufen wurden verlangt.

Danach eine große Runde über den Platz laufen.

Alles gut - obwohl der Seckel an der Leine gezogen hat wie ein Stier! Danach angeleint und wir mussten weg.

Der Stinker völlig entspannt und gelassen!

Danach das übliche: Regenschirm, Betrunkener, laute Geräusche,schreien, Stock usw.... Alles bombig gelaufen!

Weiter ging es an der Bushaltestelle: 
Habe ihn sitzen lassen und dann kamen Kinderwagen, vorbeifahrende Autos, Sack voller Blechdosen usw. Stanley schaute mich nur an und dachte hä?!

Zu guter Letzt mussten wir hinter den Zaun stehen und auf der anderen Seite kam ein aggressiver Hund. Meiner schaute ihn nur an und dachte ,,was will der von mir ????"

Alles in allem war das sehr entspannt, obwohl ich beim ersten Mal richtig Angst hatte!

Die Prüfer, Amtsveterinär, Polizeibeamter und Chef des Hundevereins waren allesamt sehr aufgeschlossen und freundlich. Die Veterinärin liebt glaube ich diese Rassen.

Kommentar zum Schluss: ,,Ihr Hund war sehr gut, bloß noch etwas an der Leinenführigkeit üben....."

Also an alle in BW: 
Macht euch keine Angst, jeder einigermaßen gut erzogene Hund besteht den Test! !!!

Viel Spaß - alles halb so schlimm !!!!!


Berlin

 

Mandy Bluhm Wesenstest erfolgreich bestanden in BERLIN.
Amstaff Mix - zu dem Zeitpunkt anderthalb Jahre.
Die SV kam zu uns nach Hause, da sie es besser für den Hund fand in einer gewohnten Umgebung zu sein. Alles war locker und entspannt und wir haben uns auch nic
ht wirklich wie in einer Prüfung gefühlt. Wir gingen dann gemeinsam raus. Sie lief hinter uns und hat geschaut wie mein Hund auf bestimmte Situationen reagiert ( andere Hunde, Menschen, Radfahrer ). Dann ließ sie mittendrin eine Dose neben uns fallen. Nach einer Stunde ( mit Sachkundeprüfung und Wesenstest ) war alles vorbei und im späteren Schreiben stand dann ' Er ist ein Vorzeigehund '


Bayern

Elvis aus Bayern, so sah sein Wesenstest aus:

"Hallo, ich bin Elvis, ein mittlerweile 10,5 Jahre alter American Bulldog Mix aus Bayern.
Nachdem meine Mama mich mit 12 Wochen bekommen hat, besuchten wir zunächst eine Welpenspielstunde in einem örtlichen Tierheim. Leider konnten wir dort nur ca 10 Stunden absolvieren da die zuständige "Trainerin" meinte dass ich zu stark für all die anderen Welpen wäre und den Ablauf der Spielstunde stören würde.😓
Ihr könnt euch vorstellen, ... dass meine Mama sehr traurig war weil sie mir doch unbedingt das Spielen und Lernen mit anderen Fellnasen ermöglichen wollte.
Aber sie gab nicht auf und fand eine Hundeschule die mich und natürlich auch sie optimal auf den bevorstehenden WT vorbereitete.
Diesen absolvierte ich dann im zarten Alter von 1 Jahr zusammen mit 2 meiner Wurfgeschwister.
Mama und ich waren zwar ganz schön aufgeregt aber ich kannte ja alles schon aus der Hundeschule(Schüsse, Kinderwägen, andere Hunde, Kleintiere und auch körperlich beeinträchtigte Menschen). Zwischen den einzelnen Sequenzen hat sich Mama gefreut wie ein Schnitzel und hat mich mit Leckerlis und Streicheleinheiten überhäuft, das war toll kann ich euch sagen 😊
Als sich die Testerin allerdings so einen komischen "Beißarm" umgeschnallt hatte und laut schreiend auf mich zugerannt kam hab ich es ganz schön mit der Angst zu tun bekommen und mich lieber bei meiner Mama versteckt und mich gleich mal unterworfen.
Ich hatte damals 100 von 101 möglichen Punkten und musste auch nie mehr zu so einem Test antreten.😉
Meiner Mama fiel ein riesen Stein vom Herzen als uns die Gemeinde im Januar 2008 ein Negativzeugnis ausgestellt hat.
Jetzt ist Mama von der "Kampfhundsteuer" in Höhe von 850€ befreit und zahlt für mich genau wie jeder andere Hundehalter 65€ Steuern im Jahr!
Es grüßt euch -lich
Elvis aus Bayern"


Bayern

Bayern! So sah der Wesenstest mit dem Kat.2 Hund Spike aus:

 

"Hallo, wir kommen aus Bayern. Unser Hund war zur Prüfungszeit, wie in Bayern gesetzlich verlangt 18 Monate. Bis dato hatten wir ein befristetes Negativzeugnis (üblich bei Kat2 in Bayern) und um ein unbefristetes zu bekommen, nach dem bestandenen Wesenstest bekamen wir das unbefristete Negativzeugnis und die Gewissheit, dass er nun immer bei uns bleiben darf. Wir haben einen American Bulldog Mix. Eine Wiederholung des Wesenstests zu einem späteren Zeitpunkt ist nicht nötig.
Der Ablauf war wie folgt:
Zu Beginn kam die mündliche Befragung
• Allgemeine Daten zum eigenen Hund (Name, Geburtsdatum, Halterdaten, Rasse, Identifizierung etc.)
• Hier sind keine fachkynologischen Fragen gemeint:
o sondern Fragen über die Haltungsbedingungen (Wohnung, Garten, Zwinger etc.  konnte auch vor Ort angeschaut werden)
o die Anschaffungsgründe (Familienhund, Wach- oder Schutzhund etc.),
o vorgekommene Sicherheitsstörungen (Beissereien, Unfälle, ect.)
• Außerdem wird erfragt, wer mit dem Hund Gassi geht, ob es noch andere Haustiere gibt, insbesondere Zweit- oder Dritthunde, Verhalten gegenüber Wild- und Federvieh.
• Verhalten bei Begegnungen mit Erwachsenen und Kindern, anderen Hunden, dem Straßenverkehr und anderen Umwelteinflüssen.
Wir besuchten in einen sehr gut besuchten Park. Uns kamen Jogger, Radfahrer, Rollstuhlfahrer mit Hund, Kinder auf Rollern, Inlinerfahrer, andere Hunde usw. entgegen. Nachdem wir den Weg gemeistert haben, ging es an das Gehorsam: Sitz, Platz, Bleib… sich entfernen etc. alles noch an der Leine.
Anschließend ging es auf eine große Wiese, in der Pärchen sich sonnten und andere Hunde frei liefen. Nun ging es um das Abrufen, bzw. Kontakt mit Artgenossen. Es wurde auch gezielt darauf geachtet, dass Rüden als auch Hündinnen dabei waren. Nachdem wir auch diese Aufgabe gut gemacht haben, marschierten wir weiter durch den Park. Die Prüferin baute Erschreckensmomente ein, tippte, rempelte ihn von hinten an, fasste ihn beim Laufen an usw. Das juckte ihn gar nicht.
Weiter ging es vorbei an einem fahrenden Zug, einem Teich voller Enten, einer sehr stark befahrenen Straße, einer Straßenbahn.…. Laute Geräusche und auch die Enten stellten kein Problem dar. Er erschien auf der stark befahrenen Straße zwischen den Autos und der Straßenbahn eher etwas ängstlich.
Nach ca. 2-2,5h waren wir fertig und gingen zum Auto. Dort wurde er frontal und seitlich fotografiert, sowie sein Gebiss und der Bewegungsapparat angeschaut.

Hilfsmittel hatten wir keine eingesetzt.
Unser Hund hat nicht anders als sonst reagiert… für ihn war es ein normaler „Spaziergang“.

Frauchen war sehr aufgeregt. Herrchen nahm es eher locker, da man ja seit Beginn der Haltung des Hundes wusste, dass man zum WT muss und man sich dementsprechend darauf vorbereiten konnte.

Vorteile des bestandenen WT:
- Unbefristetes Negativzeugnis
- Außerorts Leinenbefreiung (hatten wir jedoch zuvor auch schon)
- Maulkorbbefreiung hatten wir zuvor auch schon
- Gewissheit, dass er nun bei uns bleiben darf
- Viele neue Tipps für die Weiterarbeit"


Bayern

Bayern! Wesenstest mit American Bulldog-Hündin Pepa:
Pepa wurde 18 Monate im Februar, und laut Gesetz in Bayern sind die Halter von Kat2-Hunden verpflichtet, ab diesem Alter einen Wesenstest mit ihren Hunden durchzuführen, um jeglichen Verdacht einer gesteigerten Aggressivität auszuräumen und den Halter von einer Haltererlaubnis zu befreien.
Mit unserem staatlich bestellten und vereidigten Gutachter (aus dem nördlichen Bayern) waren wir seit einigen Monaten in Kontakt und er informierte uns vorher ganz genau über den Ablauf des Wesenstestes, schon allein um uns unsere Bedenken zu zerstreuen, dass Pepa irgendwelche traumatischen Erlebnisse haben könnte. Er meinte aber, dass Pepa „am Ende des Tages sehr, sehr gut schlafen wird.“
Der Test begann in unserer Wohnung, wo sich der Gutachter einen allgemeinen Überblick über Revier-, Sozial- und Futterverhalten verschaffen wollte. Pepa und unser Zweithund haben die Gäste in ihrer unnachahmlich stürmischen, aber gleichzeitig freudig-liebevollen Art begrüsst. In der nächsten halben Stunde hat sich der Gutachter Notizen gemacht über Pepa’s Herkunft, Aufzucht, Verhalten (so wie wir es empfinden). Alles das zählte aber auch zum Wesenstest, da der Gutachter nebenbei Pepa’s Verhalten beobachtet hat. Alles ohne Probleme.
Dann ging es zu einem abgelegenen Parkplatz, wo verschiedene Stresssituationen simuliert werden sollten. Es ging los mit einem einfachen „Sitz“ und „Steh“, um Photos zu schiessen. Dann wurde ein Käfig Tauben benutzt, um Pepa’s Verhalten artfremden Tieren gegenüber zu testen. Sie hat sich vorsichtig genähert, und ausser einem kleinen „Wuff“ kam nix weiter. Dann kam das Verhalten anderen Hunden gegenüber. Der Gutachter hatte zwei dabeigehabt, einen älteren grossen Rüden und eine junge, kleine, aber sehr dominante Hündin. Ich sollte mit Pepa an der Leine an beiden vorbeigehen. Bei beiden Hunden keine Aggression, sondern ungezwungenes und freudiges Beschnuppern.
Als nächstes: Wie verhält sich Pepa an der Leine, wenn sich ihr jemand, mit Kapuze tief im Gesicht, mit unorthodoxen Bewegungen, einer Tasche mit klapperndem Inhalt und einem roten Schirm (laufend auf- und zugemacht) nähert? Sie hat die ganze Zeit gebellt und wie verrückt gezogen, bis der Gutachter ganz nah herangekommen ist und sich dann zu erkennen gegeben hat. Dann kam der Beissarm zum Einsatz, auf den der Gutachter bei der Annäherung mit einem Stock geschlagen hat. Pepa hat gebellt, aber nicht in den Arm gebissen. Ein weiter Test: Funktioniert unser Rückruf, wenn Pepa mittels eines Spielzeugs weggelockt wird (sie ist verrückt nach Bällen). Hat prima funktioniert. Dann ging’s weiter: Wir sollten Pepa an einem Baum anbinden und aus ihrer Sichtweite verschwinden. Nach ein paar Sekunden fängt sie an zu bellen und jaulen (im Wesenstestgutachten steht „Vereinsamungsreaktion“). Der Gutachter (wieder mit Kapuze und diesmal mit 2 Schlagzeugstöcken, die er zwecks Lärmerzeugung aufeinandergeschlagen hat) näherte sich Pepa, die natürlich anfängt ihn anzubellen, bis er auf etwa 5m an sie rankommt. Dann setzte bei ihr der Fluchtreflex ein, ein gutes Zeichen.
Für die letzten Minuten des Testes ging es zu einem Baumarkt an einer vielbefahrenen Strasse. An der Leine stand sie neben mir auf dem Standstreifen, ohne dass sie von den an ihr vorbeirasenden Fahrzeugzeugen Notiz nahm. Wir sind dann mit ihr in den Baumarkt rein (zwecks Reiz- und Menschenüberflutung), wo der Gutachter sie sogar mal in die Seite gezwickt hatte, um zu schauen, wie sie reagiert. Aber Pepa ist ein Goldstück. Alles mit Bravour bestanden, auch der letzte Test, mit welchem der Gutachter Pepa’s Reaktion im Auto auf vorbeigehende Passanten testen wollte.
Unter’m Strich haben wir (auch schriftlich jetzt) eine weiche, freundliche und absolut nicht gesteigert aggressive American Bulldog-Hündin und der Gutachter empfiehlt ohne irgendwelche Einschränkung die Ausstellung des Negativzeugnisses.
Das einzige traumatische Erlebnis des Wesenstestes jedoch bekam nicht Pepa, sondern wir, als wir uns vorher von verschiedenen Gutachtern Kostenvoranschläge haben zusenden lassen. Zum Glück hatten wir die Mittel, aber diese Preise machen es sehr schwer, Kat2-Hunde aus den Tierheimen zu vermitteln.
Viele Grüsse
Patricia, Stefan, Nacho und Pepa


Hessen

Hessen! Wesenstest mit Staffbull-Dackel Piet und Lisa:

"Wir haben über 1 Woche unseren Piet. Er ist 2 Jahre alt und ein Staffbull-Dackel Mix. Wir haben ihn aus dem Tierheim in Frankfurt am Main.
Um mit Piet alleine Gassi gehen zu dürfen als er noch im Tierheim war mussten wir einen Sachkundenachweis ablegen.

...

Das ganze haben wir mit dem Wesenstest zusammen gemacht da uns klar war das wir den kleinen Kerl haben wollen.

Ins Tierheim kam ein externer Prüfer aus dem Raum Gießen. Nebst schriftlichem Test und einmal auf dem Platz umher gehen mit dem Hund oder ihn Sitz machen zu lassen haben wir nicht mehr getan. Beim restlichen Wesenstest hat die Pflegerin von Piet übernommen. Wir haben dabei nur zu geguckt. Der Prüfer schaute ob er sich aggressiv verhält wenn er drohend auf ihn zu kam und machte auch den Test wie er reagiert wenn er den Deckel von der Mülltonne zu fallen lies.

Der Prüfer war super nett und kompetent. Er versorgte uns mit zahlreichen Tipps und Hilfestellungen für die Erziehung. Piet ist nicht durchgefallen. Was bei diesem Prüfer auch nur sehr selten vor kommt."


Hessen

"Wesenstest aus Hessen aus den allerersten dunkelsten Stunden der "Kampfhundeverordnungen" von meinem mittlerweile verstorbenen Spike ( 12.7.1999 - 24.12.2011)

Spike entsprach leider dem damaligen Bild der Politiker und Bürger.
Er hasste Menschen.
Ich bekam ihn über viele Ecken und seine Vorbesitzer waren wenigstens 3 verschiedene.

Es gab aber zur damaligen Zeit schon sehr faire Tester.

Unserer war ausgerechnet ein recht hohes "Tier" im Schäferhund Verein .... viel schlechtes gehört vorallem über fehlende Solidarität zu "unseren" Rassen.

Aber falsch. Unser Prüfer bewies uns das Gegenteil von unserem Vorurteil 🙂 er schaute nämlich auch, dass wenn ein Hund Probleme hat... Die Halter sie ihn im Griff haben.

Also :

Hier die schriftliche Ausführung über Spike seinen Wesenstest bei den darauf folgenden vier Tests wurde auf eine ausführliche beschreibung verzichtet !

Wesenstest 21.08.2000

1.Vormerkung
Die Begutachtung fand in der Frankfurter Strasse und in der Karlsaue in Kassel statt
Der Wesenstest befasst sich mit dem Sozialverhalten des Tieres, seiner Kommunikation, dem gesamten Komplex des Konkurrenzverhaltens sowie dem Austragen von sozialen Konflikten (Agressionsverhalten) und seiner Sozialisation.
Das Verhalten gegenüber Menschen und Umweltreizen wurde gleichfalls beobachtet und individuell bewertet.
Die Dauer der Begutachtung und Überprüfung beläuft sich auf ca. 1,5 Stunden.

Haltung und Lebensraum des Hundes :

Haus: Ja
Familienanschluss: Ja
Zwingerhaltung: Nein
Kontakt mit der Umwelt : Viel
Erfahrung auf Übungsplätzen: Nein
Durchgeführte Ausbildung : Nein
Im Besitz seid : April 2000
Krankheiten : Nein

Sedierung:

Es waren keine Anzeichen für eine Sedierung sichtbar. Der Bewegungsablauf des Rüden war normal.
Interaktion mit der Umwelt und Verhalten in normalen Alltagssituationen
Interaktion mit dem Gutachter
Bei dem ersten Kontakt verhielt sich der Rüde mir gegenüber sofort aufgeschlossen, neugierig und nicht aufdringlich. Er war interessiert, ließ sich anfassen und streicheln. Das überprüfen des Chips ließ er zu. Das Messen der Risthöhe mit einem Metall-Maßband welches durch das Zurückschnellen Geräusche hinterlässt beeindruckte den Hund nicht. Der Rüde zeigte in dieser Situation ein absolutes sicheres Verhalten.
Interaktion mit Menschen
Der Rüde zeigte sich bei Begegnungen mit Kindern (Kinderwagen), Spaziergängern, Skatern, Joggern und Radfahrern die in der Karlsaue vermehrt anzutreffen sind sehr gelassen, bei guter Nervenfestigkeit und Selbstsicherheit. Er verhielt sich unbefangen, bei guter Grundstimmung. Der Rüde blieb unbeeindruckt und völlig gleichgültig.

Audiovisuelle Reize:

Bei der Belastung des Hundes durch audiovisuelle Reizen, wie z.B. das Zuschlagen eines Mülleimers oder einem ungewöhnlichen Geräusch beim Aufspannen eines Regenschirmes, reagierte der Rüde völlig ruhig.Gegenüber Tieren, dies waren bei der Überprüfung Enten, Gänse und Schwäne war er neugierig und selbstsicher. Gegenüber dem starken Verkehrsaufkommen (Straßenbahn, Lastwagen und Personenwagen) war er sehr sicher.Die Reaktion auf fremde Hunde (z.t. freilaufend) reagierte er selbstbewusst , dominant .

Konstitution des Wesens:

Der Rüde hat viel Temperament , ist hart, ausdauernd, lernfähig und belastbar. Der Rüde ist führig.(Sanguineker)
Triebform, des geselligen Zusammenlebens und des Sozialverhaltens
Der Rüde ist gegenüber dem Hundeführer sehr gesellig (Geselligkeitstrieb) und unterwirft sich (Meutetrieb), aktzeptiert die Rangordnung.

Belastung:
Der Rüde wurde wiederholt mit einem Regenschirm bedrängt, durch Körperkontakt belästigt. Beim Vereinsamen war der Rüde ruhig, bellte nicht, ließ sich anfassen und reagierte auf meine Bedrohung mit dem Regenschirm und durch anstoßen mit einer Schreibunterlage nicht. Beim Vorbeiführen eines anderen Hundes war er völlig neutral, aufmerksam und selbstsicher. Das Werfen des Regenschirmes vor den Hund ignorierte er anfangs, danach roch er daran und wollte dann spielen. Er hält einer Auge-in-Auge Probe stand.

-nicht gefährlich-

Spike ist ein starker , ausgeglichener Typ, er zeigt aktive Verhaltensweisen mit hohem Aktionsradius, bei einem ausgeglichenem Erregnungs- und Hemmungsprozess. Er hat eine mittlere Reizschwelle. Der Rüde ist nervenfest, selbstsicher, gelassen und unbefangen bei guter Grundstimmung. Aufgrund seiner , bei der Wesensbegutachtung uneingeschränkt positiven Verhaltensweise und Wesenkonstellation ist der Rüde als nicht gefährlich im Sinne der VO einzustufen

Wesenstest 24.03.2003, 10.02.2005,15.02.2007,20.02.2009

hierbei wurde keine gesteigerte Gefährlichkeit und Agressivität festgestellt"


Hessen

Wesenstest in Hessen – wenn der Rüde an der Leine pöbelt – so sah die Prüfung von Carlo aus:

In Hessen ist der Wesenstest vorgeschrieben, sobald der Hund 15 Monate alt ist.
Pünktlich zum 15. Monat war der Prüfungstermin. Ich habe meinem Rüden seit dem 4. Lebensmonat in einer Hundeschule auf die Wesensprüfung vorbereitet. Warum? Weil in Hessen bei Nichtbestehen des Wesenstests der Hund entzogen wird.
Entsprechend aufgeregt war ich am Prüfungstag, obwohl ich wusste, dass mein Hund ideal vorbereitet war und sehr gut in der Unterordnung ist.

Ich war noch nie in meinem Leben so aufgeregt und ängstlich, wie vor dieser Prüfung, zudem habe ich starke Prüfungsangst – und somit ging ich sehr nervös und unsicher in die Prüfung rein. Prüfungsort war ein öffentlicher Parkplatz an einem Einkaufszentrum. Zuerst wurden mündlich meine Daten überprüft, dann die vom Hund – während mein Hund brav neben mir im Sitz wartete und sich jedes Mal, wenn der Prüfer ihn anschaute, sich freute.
Anschließend wurde Carlo mit einem Chip-Lesegerät untersucht, seine Größe abgemessen, er wurde fotografiert, während der Hund vom Prüfer freundlich angesprochen und gestreichelt wurde.

Dann kam der praktische Teil, in dem ich meinen Hund anbinden und weggehen sollte. Dabei wurde überprüft, wie der Hund ohne seinen Besitzer reagiert. Als ich zurück zum Hund dirigiert wurde, kam der Prüfer auf uns zu und „bedrohte“ Carlo mit einem Krückstock. Carlo freute sich und schaute mich an.
Ein „Prüfungs“- Jogger lief an uns vorbei, während ich mit dem Hund über den Parkplatz laufen sollte. In der Leinenführigkeit mussten wir dann zum Eingang des Einkaufszentrums laufen. Hier sollte ich mit dem Hund direkt vor der Eingangsschiebetür, neben den Einkaufswagen „warten“. Mehrere laute Einkaufswagen, schreiende Kinder und starrende Menschen liefen an uns vorbei, Carlo schaute immer wieder zu mir, ob alles in Ordnung sei. Der Hund war insgesamt deutlich unentspannter als sonst, da ich meine Unruhe auf das Sensibelchen übertragen hatte.

Dann kam die Hundebegegnung. Normalerweise war Carlo bei einem guten Individualabstand an der Leine entspannt. Da ich aber mega unentspannt und aufgeregt war, hat mein Hund auf Sichtkontakt mit dem anderen Rüden direkt an der Leine gepöbelt. Der Hund hang in der Leine. Ich habe Carlo kurz korrigiert und die Aufmerksamkeit auf mich umgelenkt – der Hund war wieder ansprechbar und führbar. Nun sollten wir an einem Hasengehe & Katzengehe (bei einer Tierauffangstation) vorbeilaufen. Carlo fand die Hasen toll, bei den Katzen hat er einen Kamm gestellt und fixiert. Wieder musste ich den Hund umlenken und weiterführen.

Nun lief der Wesenstest und die Sachkundeprüfung zusammen, in dem ich zeigen musste, dass der Hund Fuß, Sitz, Platz und Bleib kann und solange liegen/sitzen bleibt, bis er abgerufen bzw abgeholt wird. Erneut kam ein Hund (Hündin) auf uns zu, bei dem Carlo aber entspannt blieb.

Der Wesenstest sowie die praktische Sachkunde waren somit beendet und bestanden und der Hund durfte wieder zurück ins Auto.

Leckerlies oder Spielzeuge waren übrigens bei der Prüfung nicht erwünscht und haben wir auch nicht benutzt. Der Hund durfte in allen Fällen angemessen reagieren, aber er musste von seinem Besitzer zu jeder Zeit kontrolliert werden können, sodass von ihm keine Gefahr ausgeht.


Hessen

Pitbullhündin Lilith

 

 

Hündin Lilith ist aus dem Tierheim Frankfurt. Alter beim Test 15 Monate. Der Wesenstest fand Samstags in Frankfurt am Main statt. Der Prüfer war sehr sachlich und unvoreingenommen. Lilithts verhalten in Menschenmengen und bei überraschendem Körperkontakt wurde getestet. Es wurde versucht sie zu provozieren (wenn ich das jetzt korrekt ausgedrückt habe) und sie wurde in der nähe von Menschen alleine an einer Laterne festgebunden. Der Test dauerte ca. 2h inkl. Sachkundeprüfung. Lilith lief durch ein Einkaufszentrum, musste Aufzug fahren und die Leinenführung wurde geprüft. Vorbereitet wurde Lilith nicht. Ihr Wesen ist absolut positiv und nicht aggressiv. Etwas anderes hat der Test auch nicht ergeben."

 


Sachsen-Anhalt

 

Wesenstest in Sachsen-Anhalt,
so sah der Test bei Lisa und ihrem Amstaff aus:

"2009 musste unser damaliger Familienhund (staff-mix, da ca 5 jahre alt) zum Wesenstest. Ich erinnere mich nicht mehr an alles, aber wir mussten extra nach Magdeburg fahren, weil nur dort geprüft wurde. Der Prüfer war dann sehr unfreundlich, erklärte uns ewig unsere Unfähigkeit zur Hundeerziehung - der Hund bestand dann... alles mit sehr gut, die Erziehung konnte so schlimm also nicht gewesen sein. 😉

01/2016 holte ich mir dann selbst einen Amstaff (wahrscheinlich 2007 geboren) aus dem Tierheim Halle. Da er etwas zurückhaltend war (unbekannte Vorgeschichte, er wurde sehr viel rumgereicht, hat definitiv nicht nur gute Erfahrungen mit Menschen gemacht), setzte ich mehr auf Bindung als auf Training. Bis auf die Leinenführigkeit hörte er auch schon ganz gut.
Jedenfalls gab es jetzt eine recht lange Liste, aus der ich mir einen Prüfer aussuchen konnte, u.a. die Tierärztin, bei der wir mit unserem alten Staff immer waren. da das meine Nervosität linderte, entschied ich mich natürlich für sie.
zum Ablauf:
1. körperliche Untersuchung (Gewicht, Betäubungsmittelcheck, allg. Gesundheit)
2. Frustrationstoleranz (Leckerli zeigen, aber nicht gleich geben - Hund darf dabei nicht anspringen usw.)
3. raus auf den Hof, jetzt begann die "richtige" Prüfung, bei der ich ihn an leine und Halsband (kein Geschirr erlaubt) führte: Kinderwagen mit plärrendem Radio, Bälle in Reichweite vorbeischießen, Luftballons in Reichweite, mit Hunden in verschiedenen Abständen an uns vorbei (teils sehr nah), Sitz, Platz, Aus, "Betrunkener" kommt nahe, mehrere Menschen bedrängen ihn im Kreis, .... dann wurde er am Zaun angebunden, ich musste außer Sicht, dann gingen Menschen und Hunde an ihm vorbei. Dann kamen noch zwei sog. Bedrohungssituationen: jemand geht mit einem Knüppel und aggressiv brüllend auf den Hund "los", haut also sehr knapp vor ihm auf den Boden (aber ich war wieder mit dabei).

Alles in allem kann ich es nur empfehlen, den test bei Frau xxx in Schafstädt oder Merseburg abzulegen, sie ist prinzipiell wohlwollend gegenüber den Hunden und die Stimmung war ganz gut. Sogar als Paco wegen der langen Zeit in der Sonne so gar keinen Bock mehr auf "Platz" und Co hatte, hat sie ein Auge zugedrückt. Den Test musste ich übrigens innerhalb von 6 Monaten beim Ordnungsamt einreichen. Wir sind noch mit Leinenpflicht belegt, weil er einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb hat. Ich lasse ihn deshalb eh nie los, von daher ist das ok.
Beim Vorbesitzer hatte er übrigens auch einen Wesenstest, aber ich musste noch einen machen. Da kann man jetzt davon halten, was man möchte. 😉"
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Kommentare: 3
  • #1

    Nayla (Montag, 12 März 2018 19:22)

    Hallo,

    Ich habe eine wirklich wichtige Frage! Wir leben in Bayern und suchen schon länger einen 2. Hund. Wir haben nun einen gefunden bei dem wir uns wirklich auf Anhieb sicher waren. Er war als Boxer- dogo argentino Mischling ausgeschrieben und es steht auch vom Tierarzt unterschrieben in einem Schreiben. ( jedoch nicht durch einen DNA / RasseTest). Man sieht allerdings sehr deutlich das zwar ein dogo A. drin ist jedoch kein Boxer sondern eher ein Staffordshire. Der körperbau/ Ohren etc weisen klar und deutlich darauf hin.
    Jetzt zu meiner Frage
    Kann der Gutachter der zum wesenstest kommt dagegen angehen wenn ich die schriftliche Bestätigung des tierarztes habe das es sich hier um einen Kategorie 2 Hund handelt und nicht um einen Kategorie 1
    Ich will nicht überstürzt handeln allerdings finde ich im Internet nicht wirklich viel dazu. Der Umgang mit einem Kategorie 2 Hund ist mir bekannt allerdings bin ich bei solch einem Fall mehr als ratlos
    Ich hoffe mir kann jemand helfen
    LG

  • #2

    Michael (Sonntag, 18 März 2018 19:00)

    Hallo Nayla,
    in der Regel suchen die Prüfer nicht nach dergleichen ausser in den Papieren wäre "rumgemalt"
    worden!!
    Weiter ist dann auch die Körpergrösse entscheidend denke ich,um an der Rasse-angabe zu zweifeln.
    Da der Dogo aber eindeutig zu erkennnen ist würde ich mir da nicht zu grosse sorgen machen ;-)
    Wie gut kennst du/ihr euch den mit Rassen aus?
    Wenn ich richtig raus gelesen habe ist der Hund ein Rüde,also ein kräftiges Model.
    Bei Boxer & Dogo beides Kurz-Nasen wie auch der Stafford ist der einzige unterschied die Schlappohren des Dogos,aber bei einem Mix hast du nur durch den DNA Test gewissheit wenn du zweifel hast.
    Wenn der Prüfer das nicht anspricht würde ich es auch nicht tun.
    Wenn es zur Sprache kommt kannst du ja sagen das du auch zweifel hattest ;-) sonst nicht
    Ich habe ein Dogo Mädchen ein Zuckerstück,5Jahre alt.
    Mein Wessenstest sah ganz anders aus als der oben beschriebene aus Bayern.
    Er bestand aus Alltags Situationen;ohne die Agressions aktionen wie oben beschrieben.
    Deine Ruhe wirkt sich auf den Hund aus sowie auch deinStress,also locker bleiben.
    Ansonsten wünsche ich euch viel Spass mit eurem neuen Familienmitglied

  • #3

    Yasmina (Mittwoch, 11 Juli 2018 01:05)

    Hallo ich habe dem nächst denn Wesenstest vor mir besser gesagt in einen Monat ich bin einfach Mega aufgeregt ich und mein treuer Freund pasha kommen aus Berlin vielleicht kann mir jemand einige tips geben pasha ist super lieb und Mega sozial einfach überhaupt kein Problem Hund trotzdessen bin ich echt aufgeregt
    Liebe Grüße aus Berlin